Tag 14 – Jena und weniger.

In Jena angekommen. Alles sehr freundlich, in Weimar auch, eine Welt der Nettigkeit in der Zone. So tief im Osten bin ich ja nicht, aber die Klischees haben sich bisher nicht bewahrheiten können.

Seit ein paar Tagen habe ich auch nicht mehr das Gefühl, auf einer Reise zu sein, sondern nur unterwegs. Angekommen in mir bin ich zwischenzeitlich schon, und die Not, mich noch ewig in kathartischer Quälerei durch fremde Gegenden zu peitschen, ist fort. Man ‚findet sich‘ auf Reisen ja auch eher bedingt. Der Grund ist nicht, dass man neue Orte sieht, sondern dass man Orte mit anderen Augen sieht, und ‚Fremden‘ kann man, wenn man es darauf anlegt, ja auch in der eigenen Stadt begegnen, oder sich Zeit für sich selber nehmen …man bekommt durch ein paar Tage unterwegs nur einen Rahmen, der das Ganze erzwingt oder erleichtert und dazu sieht man natürlich trotzdem tolle Orte und lernt tolle Leute kennen.

Wenn ich irgendwann wieder in Dortmund bin, ergründe ich vielleicht das Mysterium, warum ich dort so gerne wohne. Vielleicht aber auch nicht. Und vielleicht liegt der Grund nur in Bequemlichkeit.