Tag 12 – Weimar und Wirres.

Weimar würde mich noch mehr aus den Socken hauen, wäre ich nicht so überfressen von den kulturellen Eindrucken der letzten Tage. In jedem Haus hat jemand Bedeutendes gewohnt, alles verweist auf die geistige Kraft, die sich in dieser kleinen Stadt gebündelt hat, aber das Wetter ist…

Tag 11 – Erfurt bzw. Selbstinszenierung

Drei Mädchen, etwa 12 Jahre alt oder 14, machen unentwegt Selfies. Drei Handys kreisen wie Geister zwischen ihnen umher, um jeden Moment aus jedem Winkel öffentlichkeitswirksam aufzunehmen und zu teilen. Sie tauschen die Plätze hin und her, um verschiedene Konstellationen abzulichten und ich bin verstört…

Tag 10 – _________.

Wenn man alleine essen geht, wird man zwangsläufig wie ein Psychopath angeschaut. Wenn man sich in eine Kneipe setzt und die Kellnerin etwa gleichalt ist, zucken ihre Augenbrauen kurz zusammen. Das ist in Ordnung, denn die Kellnerin ist hübsch und Psychopathen sind gesellschaftlich zwar nicht…

Tag 9 – West nach Ost.

Eschwege nach Ifta, 23 Kilometer. Das ist nicht so viel, aber mein in schwarzem, enganliegendem Outfit gewandter Ballast lässt mich ziemlich schwitzen (und die Höhenmeter!). Im Wald kurz ein sonderbares Gefühl – man ist alleine schon ziemlich alleine unterwegs, und ich begegne auf den ersten…

Tag 8 – Eschwege und Halbwahrheiten.

Am Nebentisch im Außenbereich des Türkisch-Italienischen Schnellrestaurants sitzt ein Mann mit 5 Kindern, zumindest eines Jungen Vater ist er. Er erklärt ihnen, dass Döner das Fleisch ist, Kebab das Brot. Ich bin zu faul und zu interessiert an meiner mäßig begeisternden Mahlzeit, um es zu…

Tag 7 – Der Charlottenstein.

Im Wald über Bad Karlshafen erhebt sich im Verborgenen der Charlottenstein, den ein Lehrer aus Essen seiner Holden gewidmet und in etlichen Sommerferien des frühen 20. Jahrhunderts errichtet hat, bis er im 2. Weltkrieg starb. Ich brach mir dort einmal den rechten Fersenknochen an, als…

Tag 6 – Huiuiui.

Der Rauch der endlosen Kippen weht um den Wirt. Trotz guten Tempos hat er mich schon längst überholt und mir drei Kurze spendiert. „Meine Reiseleiterin war eine leise Reiterin.“ Parallel dazu Militäriputsch in der Türkei und ein Blutverkrusteter Lastwagen, dessen Beschleunigung sich in meine Träume…

Tag 5 – Bad Karlshafen, Good Karlshafen.

Ich traue meiner Erinnerung nicht vollkommen. Beispielsweise meine ich, mich daran erinnern zu können, „American Idiot“ von Green Day früher geliebt zu haben, was mir heute ebenso unbegreiflich ist wie Xavier Naidoo zu hören oder Fetischfilme mit Kot-Thematik zu schauen*. Allerdings ist dies eine Erinnerung,…

Tag 4 – Letzter Tag Lippstadt.

Ich spazierte heute in den nächstgelegen Ort mit Supermarkt, Bad Westernkotten, was sich als interessante Erfahrung entpuppte. Bad Westernkotten ist (zumindest in der Mittagszeit) von einer so erschlagenden Langeweile, dass man beinahe rumbrüllen möchte, bloß damit etwas passiert. Der gesamte Ort scheint nur aus Pensionen…